FreundInnen und Bekannte:
Hier könnt Ihr Euch mit Texten und Fotos
gerne beteiligen.

 

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Was ist schon der Tod?

Ich habe mich nur in den nächsten Raum geschlichen. Ich bin ich und du bist du. Was wir für einander waren, das sind wir noch immer.

Nenne mich bei meinem alten, vertrauten Namen, sprich zu mir ungezwungen, wie du es immer tatest. Ändere deinen Ton nicht, trage kein sorgenvolles Gesicht.

Was ist schon der Tod? Ein Unfall, sicher,
aber nicht mehr!

Warum solltest du nicht
weiterhin an mich denken,
nur weil du mich nicht mehr siehst?

Was ist schon die Zeit, die uns trennt?
Ich warte auf dich,
irgendwo, nur um die Ecke,
sehr nahe bei dir.

Alles ist gut.

 

Vergesst sie nie:

Niemand dachte und fühlte und handelte so wie sie, und niemand lächelte so, wie sie's getan. Niemand sah den Himmel ganz genau wie sie, und niemand hat je, was sie wusste, gewusst.

Vergesst sie nie:

Ihr Gesicht hatte niemand sonst auf dieser Welt, und solche Augen hatte alleine sie.

Sie war gewollt,
kein Kind des Zufalls,

keine Laune der Natur.

Sie war ein Gedanke Gottes,

ein genialer noch dazu.

nach Jürgen Werth

 

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Kaschis Engel, gemalt von Gisela Clemens

 
Gedichte von Katharina  

 

Irgendwann muss alles ein Ende nehmen
irgendwann werden wir alle gehen.
Um dieses zu begreifen
gibt es viele verschiedene Arten von Reifen.
Einige merken es früh und jung,
andere alt und rund.
Es gibt keinen Plan für diesen Weg -
aber es ist nie zu spät.
Um diesen Ort erfüllt zu verlassen
muss man einiges durchgehen lassen.
Oft liegen viele Steine im Weg herum
doch auch dies macht uns nicht dumm.
Viel Kraft ziehen wir aus Trauer und Frust -
wir benötigen sie zur Bewältigung der Lust.
Mindestens einmal geliebt zu haben
sollte aber jeder wagen!
Geht man ohne die Gefühle hinfort,
lebte man wohl an dem falschen Ort!

Katharina Kastel 29.06.04

 

 

Stille

Es ist ruhig in diesem Raum
es scheint alles nur ein Traum.
Ein leichtes Knarren an der Tür
spricht es etwa doch dafür?
Ein Blick geht durch die Stille
ist es Wahrheit oder Wille?
Die Zeit ist nun gestorben,
doch trotzdem fühl ich mich geborgen.
Es ist wie es zu sein scheint
alle, nur nicht ernst gemeint.
Ich bin verwirrt
durch meine Träume geirrt.
Ich öffnete die Tür zu meinem Herzen
warum bereitest du mir solche Schmerzen?
Es schien alles so perfekt,
anscheinend waren die Detektoren defekt.
Mehr als es zu sagen,
kann ich nicht vertragen.



Liebe Katharina,

ich wünsche dir, wo du jetzt bist, ein gemütliches Plätzchen, wo sich
nie Unfälle zutragen, wo Menschen nie wütend aufeinander werden, wo niemand
weint und wo der Regen - wenn es überhaupt dort regnet - weich und sanft ist,
jeder Tropfen voller Süße und Licht und hinterher überragt dich ein Regenbogen,
der dich beschützt.



Du warst in der Schulzeit eine liebe Freundin für mich.
Ich habe heute erfahren, dass du von uns gegangen bist.
Ich bin tief betroffen.

IM STILLEN GEDENKEN

DEINE SABRINA EGIEDIUS
 



Es gibt eine kleine Geschichte, ich weiß nicht von wem. Aber sie hilft beim Nachdenken darüber, wo Katharina sein könnte. Deswegen soll sie hier auch stehen, obwohl ich den Verfasser/die Verfasserin nicht nennen kann.
 

Gibt es ein Leben nach der Geburt?

Ein ungeborenes Zwillingspaar unterhält sich im Bauch seiner Mutter. „Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“ fragt der eine Zwilling. „Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das, was draußen kommen wird“, antwortete der andere Zwilling.
 
„Ich glaube, das ist Blödsinn!“, sagt der erste. „Es kann kein Leben nach der Geburt geben - wie soll das denn aussehen?“ „So ganz genau weiß ich es auch nicht. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?“ „So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verrückte Idee! Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur doch viel zu kurz!“ „Doch, es geht ganz  bestimmt! Es wird eben alles nur ein bisschen anders!“
 
„Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen, von ,nach der Geburt’! Mit der Geburt ist das Leben zu Ende!“ „Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird für uns sorgen.“
 
„Mutter?? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?“ „Na hier - überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein.“ „Quatsch! Von einer Mutter habe ich nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht.“
 
„Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt…“